DAV-Kurse 2023

Alle Kurse sind kostenfrei, d. h. jeder trägt seine eigenen Kosten. Bei Touren zahlen Studierende Ihre eigenen Unkosten bis 100 €. Alle weiteren Kosten werden übernommen.

Bitte meldet Euch unabhängig von der DAV-Anmeldung nochmals bei mir persönlich über obenstehende eMail-Adresse an! Ich bestätige Euch dann die Anmeldung.

Eisfallklettern in den Alpen (Ausbildungskurs und Führungstour)

26.01.-30.01.2023
Beginn 18:00 Uhr vor Ort (Do, 26.01.23); Ende 10:00 vor Ort (Mo, 30.01.23)
Ort: Südtirol Italien
Kosten je TN: kostenfrei
Maximale Anzahl an Teilnehmern: 4
Anmeldungen: 4
Warteliste: 1
Verantwortlich: André Zwingenberger, Ingolf Scharf
Anmeldung bis So, 26.12.2022

Erste Hilfe unterwegs (Workshop mit Fallbeispielen)

22.04.2023 (Sa)
Beginn 9:30 Uhr  Ende ca. 16:00 Uhr
Ort: TCC Chemnitz
Kosten je TN: kostenfrei
Verpflegung: für Imbiss und Getränke ist gesorgt
Verantwortliche: Dr. Angela Sullivan, Ingolf Scharf
Anmeldungen bis Mi, 16.04.2023

Behelfsmäßige Bergrettung (Workshop mit Fallbeispielen)

23.04.2023 (So)
Beginn 9:30 Uhr Ende ca. 15:00 Uhr
Ort: Greifensteine Kleiner Brocken
Kosten je TN: kostenfrei
Verantwortlich: Ingolf Scharf
Anmeldungen bis 16.04.2023

Alpinklettern – Südwände im Wetterstein  (Ausbildungskurs und Führungstour)

26.05.-29.05.2023
Beginn 18:00 Uhr vor Ort (Fr, 26.05.23); Ende 10:00 Uhr (Mo, 29.05.23)
Ort: Wettersteinhütte oder Unterkunft im Tal
Kosten je TN: kostenfrei
Maximale Anzahl an Teilnehmern: 4
Anmeldungen: 3
Warteliste: 0
Verantwortlich: André Zwingenberger, Ingolf Scharf
Anmeldung bis 26.04.2023

Alpinklettern – Mont-Blanc-Gebiet (Ausbildungskurs und Führungstour)

05.08.-13.08.2023
Beginn 18:00 Uhr vor Ort (Sa, 05.08.23); Ende 10:00 Uhr (So, 13.08.23)
Ort: variabel je nach aktueller Wetterlage
Kosten je TN: kostenfrei
Maximale Anzahl an Teilnehmern: 4
Anmeldungen: 0
Warteliste: 0
Verantwortlich: Ingolf Scharf
Anmeldung bis 05.07.2023

Alpinklettern in Arco (Ausbildungskurs und Führungstour)

29.09.-03.10.2023
Beginn 18:00 Uhr vor Ort (Fr, 29.09.23); Ende 10:00 Uhr (Di, 03.10.23) vor Ort
Ort: Arco
Kosten je TN: kostenfrei
Maximale Anzahl an Teilnehmern: 4
Anmeldungen: 0
Warteliste: 0
Verantwortliche: André Zwingenberger, Ingolf Scharf
Anmeldung bis 29.08.2023

Versuch Stüdlgrat (Großglockner) März 2018 solo

Motiviert von meinem Erfolg am Jubiläumsgrat, wollte ich eine ähnliche Strategie am Stüdlgrat anwenden. Da ich ihn schon einmal bei nicht optimalen Verhältnissen, im Oktober vor vielen Jahren im Schnee, mit André gemacht hatte, war mir klar, dass ich manche Passagen sichern musste – schnell und leicht wollte ich aber dennoch unterwegs sein.

Natürlich komme ich wieder einmal viel zu spät von der Arbeit los und bin erst gegen 17:00 Uhr auf dem Parkplatz am Luknerhaus, der jetzt 10 € (24 h) bis 14 € (2 Wochen) kostet. Mit dem Tourenski steige ich zur Stüdlhütte auf. Auf halben Weg, werde ich von der Dunkelheit „überrascht“. Ich versuche meine neue smarte Stirnlampe anzuschalten – aber nichts tut sich…eine LED blinkt nur rot. Dabei hatte ich sie gerade noch geladen, wie wild drücke ich alle möglichen Tastenkombinationen – es bleibt dabei und dunkel. Da es nun schon fast völlig dunkel ist verfehle ich immer wieder die Aufstiegsspur und rutsche zurück. Im steilen Gelände und bei Dunkelheit, versuche ich die Harscheisen einzusetzen und anschließend die Ski wieder anzuschnallen. Gar nicht so leicht…

Nicht mehr so schnell, dafür mit stetigem Vortrieb kann ich nun nervenschonend aufsteigen – die Lampe brauche ich jetzt auch nicht mehr – der Mond ist aufgegangen.

Das Frühstück am nächsten Morgen auf der Stüdlhütte entschädigt für so manche Strapaze am Vortag und Lagernacht. Pünktlich um 5:00 Uhr gibt es Kaffee, Saft, Rührei, verschiedene Sorten Müsli, Obst – eigentlich fast wie im Hotel. So gut gefrühstückt hatte ich bisher nur auf der Diavolezza. Nur der Cappuccino fehlt….

Um 6:30 Uhr komme ich von der Hütte los. Ich gehe den steilen Hang Richtung oberes Gletscherbecken hinauf. Dank einer Spur geht das auch recht zügig. Auf dem Gletscher Richtung Stüdlgrat breche ich jedoch immer wieder durch die Harschdecke. Ich möchte schneller gehen, muss aber aufgrund der Höhe von über 3000 m alle paar Meter pausieren. „Verdammt“ denke ich, auch fühle ich mich muskulär nicht völlig regeneriert – die letzte Lauf-Leistungseinheit steckt mir offensichtlich noch in den Knochen. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreiche ich doch noch den Einstieg. Ich sehe auf die Uhr und stelle fest, dass ich 2 h benötigt habe. Das ist eigentlich ganz in Ordnung, auch die Sommerzeit liegt bei 1 h 30 min.

Großglockner mit Glocknerwand (li) und dem Stüdlgrat im ersten Sonnenlicht.

Der Einstieg ist unproblematisch. Die leichte Kletterei im 1 bis 2er Gelände liegt mir. Nur der Schnee könnte besser sein. Dieser liegt leider nur lose auf dem Fels auf und gestattet keinerlei Belastung. Das wäre nicht weiter schlimm, leider sieht man nicht was unter dem Schnee ist. So erwische ich zweimal einen losen Stein und stürze. „An einer ausgesetzten Stelle darf mir das nicht passieren“ denke ich und erreiche die ausgesetzten 3er Kletterstellen. Inzwischen kommen mir leichte Zweifel über mein Risikomanagement. Ich möchte die Stellen sichern und schlaufe mein Seil durch den Ring. Meine Idee war, mich durch ein in der Länge verstellbares Seilstück zum nächsten Haken zu sichern – das Seil also nach und nach auszugeben. Leider funktioniert das mit der Kombi HMS + Prusik nicht sonderlich gut, so dass ich immer wieder im Seilzug bin. Oftmals nur auf den Frontalzacken balancierend schafft das nicht unbedingt vertrauen. Zusätzliches loslassen zum Seilausgeben ist dann auch suboptimal. „Irgendwie scheint das heute nicht mehr mein Tag zu werden“ denke ich und beschließe die Aktion zu beenden und abzusteigen.

Im unteren Teil des Stüdlgrates.

Auf der Hütte wieder angekommen genehmige ich mir noch einen Apfelstrudel mit Vanillesoße und einen heißen Kakoa mit Sahne ***** auf die Kalorien! Jetzt beginnt aber für mich der weitaus schwierigste Teil: die Abfahrt – mit schwerem Rucksack kein Spaß! Wenigstens herschen bessere Bedingungen als beim letzten mal und so benötige ich nur eine Stunde für die Abfahrt (für mich unfassbar schnell).

Panorama vom unteren Teil des Stüdlgrates aus.

Jubiläumsgrat – Winter Speed-Solo 2018

Der Jubiläumsgrat von der Alpsitze aus.

Schnelle Begehung am 25.02.2018

Der Jubiläumsgrat verläuft von der Zugspitze zur Alpspitze. Mit einer Gesamtlänge von 8 km ist er im Winter ein ausdauerendes Unterfangen. Gestützt von einer Biwakschachtel auf der Inneren Höllentalspitze wird er üblicherweise in 2 Tagen begangen. Ich bin praktisch mit diesem Grat alpin groß geworden, habe ihn auch einmal im Winter gemacht und so soll es meine mittlerweile 5 Begehung werden.

Blick von der Inneren Höllentalspitze Richtung Zugspitze.

Eine schnelle Winterbegehung hat mich schon immer gereizt und so möchte ich leicht unterwegs sein. Da ich den Grat gut kenne, entscheide ich mich für eine Begehung ohne Seil und ohne Sicherungsmaterial – das spart ca. 3.5 kg (Halbseil, Gurt, Karabiner, Abseilgerät). Weil ich dennoch auf Sicherheit bedacht bin, plane ich länger und packe meinen Daunenschlafsack und Daunenjacke ein.

Materialliste:

  • Freeride-Rucksack (Rückenprotektor und günstige Gewichtsverteilung)
  • Daunenschlafsack (Yeti – V.I.B. 600)
  • Daunenjacke (Berghaus Ramche Down)
  • Steileisgerät (Petzl – Quark)
  • Skibrille (beschlägt weniger)
  • Helm, Kopflampe, Steigeisen (Stahl), 3 Paar Handschuhe, Biwaksack, dünne Isomatte

Natürlich unterschätze ich den Andrang an der Zugspitzseilbahn und komme erst gegen 10:00 Uhr Richtung Gipfel. Bedenkt man, dass die letzte Bahn um 16:30 Uhr von der Alpspitze geht, ist das schon ziemlich spät. Auf der Sonnenterasse mache ich mich fertig und bemerke die beisende Kälte. Mit -20 °C habe ich mir einen kalten Tag ausgesucht, aber in den nächsten Tagen ist es noch kälter gemeldet. Ein ungläubig blickender Zugspitzbesucher fragt mich was ich vor habe und wünscht mir viel Glück. Ich bahne mir meinen Weg durch tiefen Schnee von der Terasse zur Zugspitze und starte die Stoppuhr.

Blick von der inneren Höllentalspitze Richtung Alpspitze.

Das Gelände kommt mir leichter vor, als noch vor ein paar Jahren und so komme ich, auch dank einer Spur und Trittschnee zügig voran. In dem kurzen Aufstieg an der Inneren Höllentalspitze spüre ich das hohe Anfangstempo. Dennoch stehe ich kurze Zeit danach an der Biwakschachtel. Ab hier möchte es etwas langsamer angehen und reduziere mein Tempo zur Vollkarspitze. An der Vollkarspitze ist ein für mich neuer Klettersteig der Kategorie D zu bewältigen, der nach dem Bergsturz neu dazu gekommen ist. Bevor ich einsteige mach ich eine kurze Pause um meinen Puls zu senken. So ganz ohne Sicherung, mit Steigeisen und nach 3 h Vollast ist es schon ein blödes Gefühl – jetzt blos keinen Fehler machen – denke ich und klettere los. Ich versuche meine Steigeisen präzise zu platzieren und komme gut voran. So ausgesetzt wie in manchen Berichten beschrieben ist er doch nicht. Unproblematisch komme ich den restlichen Grat zur Grießkarscharte. Auf dem Weg zur Alpspitze treffe ich auf tiefem Pulverschnee, der mangels Kondition mein Tempo stark bremst. Nach einer kurzen Fotosession beeile ich mich die Nordwandferrata hinunter – aus Zeitgründen meist neben den Sicherungen. Das letzte Stück tauche ich in dichtem Nebel ein und habe Probleme auf der Skipiste die Bahn zu finden. Nach ein paar extra Höhenmetern finde ich sie dennoch und stoppe die Zeit.

Meine Zeiten von der Zugspitze aus:
Biwakschachtel 2 h 20 min
Grießkarscharte 3h 50 min
Alpspitze 4 h 35 min
Osterfelderbahn 5 h 30 min (über Nordwandferata)

Blick von Alspitze Richtung Österreich auf den Wettersteinkamm.